Töfsingdalen Nationalpark

Töfsingdalen Nationalpark

Der Töfsingdalen Nationalpark gehört zu den abgelegeneren und eher unbekannten Nationalparks in Schweden. Dabei sprechen gerade die unvergleichlichen Urwälder die romantische Seele mitteleuropäischer Touristen in besonderem Maße an, wie kaum ein anderer Nationalpark auf dem europäischen Kontinent. Eingebettet zwischen malerischen Flusslandschaften und dem rauen Fjäll auf den Höhen kommen hier Outdoor-Begeisterte Naturliebhaber voll auf ihre Kosten.

Planung mit Fragezeichen

Der Töfsingdalen Nationalpark ist einer von den Parks, bei denen ich mich in der Vorbereitung schwer getan habe. Die Informationen über die Möglichkeiten waren nicht nur recht dünn, sondern die Aussagen ließen auch viel Interpretationsspielraum. Recht schnell war eigentlich nur klar, dass ich mehrere Tage für eine Tour brauchen würde.

Nebel über dem Storan
Die Nebel haben sich fast gelichtet

Einzig von Grövelsjön aus hatte ich Beschreibungen über den Zugang des Töfsingdalen gefunden. Von dort wären es etwa 10 km über einen Höhenrücken bis an die Parkgrenze. Nach meinen Erfahrungen würden Hin- und Rückmarsch so locker einen Tag in Anspruch nehmen. Ins Innere des Parks führen keine Wege, nur bei einer Umrundung streift man immer wieder die Außenbereiche. Das muss kein Nachteil sein, wie sich auf meiner Tour später herausstellen sollte.

Der kürzeste Zugang in den Töfsingdalen Nationalpark

Dann hatte ich aber auf meiner letzten Tour durch den Sonfjället Nationalpark von einem älteren Paar einen wunderbaren Tipp bekommen: Nicht Grövelsjön ist der kürzeste Zugang, sondern ein kleiner Parkplatz südöstlich am Storån gelegen. Hier verkürzt sich der Weg auf etwa 7,5 km, wobei es bis auf den Rundweg um den Töfsingdalen sogar nur 5 km sind. Und den wollte ich ja machen. Besser noch: Mit dem Geländewagen (den ich nicht habe) oder einem Mountainbike (in meinem Bus dabei) ließen sich weitere etwa 2,5 km sparen. Unter diesen Voraussetzungen war ich mir ziemlich sicher, die Rundtour in zwei Tagen bewältigen zu können. Länger würde ich vermutlich auch kein vernünftiges mehr Wetter haben.

Müde fuhr ich also direkt nach meiner letzten anstrengenden Wanderung in der Dämmerung das kleine Sträßchen Richtung Foskros. Ich wollte jedoch noch vor Einbruch der Nacht einen Platz zum Übernachten finden. Und so schaffte ich es nur noch bis zum Abzweig der Schotterstraße kurz vor dem Wohnmobilstellplatz Hysbil. Wissend, wo ich am nächsten Tag weiterfahren musste, nahm ich die nächste Möglichkeit, an der ich parken konnte. Ich war eh zu müde, um noch etwas zu kochen und wollte auch früh am Morgen los.

Es zieht sich ganz schön

Der Morgen macht mir mit seinen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt einmal wieder unmissverständlich klar, dass ich meine weitere Planung nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Meine abgefahrenen Sommerreifen, Nahrungsmittelvorräte in Gläsern, all das gilt es in der nächsten Zeit zu berücksichtigen.

Die Schotterstraße zieht sich mal wieder scheinbar endlos, aber auf den letzten Kilometern wunderschön entlang des Storån. Der Nebel über dem Fluss löst sich allmählich auf und dann bin ich auch schon am Parkplatz. Ein Auto steht noch dort. Ich inspiziere den weiteren Verlauf der Strecke. Ob er mit meinem Auto machbar ist? Es sieht nicht spektakulär aus, aber heute gehe ich lieber auf Nummer sicher. Eine gute Entscheidung, wie sich bald herausstellen sollte.

Im Inneren einer einfachen Hütte mit Sitz- und Liegegelegenheiten und einem einfachen Ofen, vor dem das Brennholz liegt.
Eine offene Hütte vor dem Nationalpark

Nach einem kurzen Frühstück schwinge ich mich aufs Rad. Der Rucksack mit Ausrüstung für zwei Tage drückt unangenehm. Der Schotterweg wird schmaler und wilder. Wenden wäre hier schwierig und mit meinem Bus wäre ich sicher nicht weitergekommen. Auch vom Rad muss ich zwei Mal absteigen. Bald komme ich an der Siljanskojan Hütte an, die jedoch verschlossen ist. Von hier führt der Weg immer noch weiter und Bohlen sind so angelegt, dass man mit dem Quad noch durchkommt.

Wieder überlege ich kurz, noch etwas mit dem Fahrrad weiterzufahren, aber auch hier habe ich den richtigen Riecher. Ich schließe mein Rad etwas versteckt im Wald an einen Baum und gehe zu Fuß weiter.

Weg in den Nationalpark Töfsingdalen

Es dauert nicht lange, bis ich den Abzweig an der Spångkojan erreiche, der den Beginn der Umrundung markiert. Ich halte mich rechts, in der Hoffnung so das Licht in den nächsten zwei Tagen besser nutzten zu können. Zwar gibt es immer wieder Wegmarkierungen auf dem Weg, aber dieser teilt sich öfter und den Quadspuren zu folgen ist auch nicht so spannend. Ich halte mich deswegen immer wieder weiter Richtung Wasser, wo es meist schöner dahingeht.

Das silberglänzende Totholz einer Uralten Kiefer liegt am Boden des Töfsingdalen Nationalparks zwischen lichtem Urwald und herbstlich gefärbten Blaubeesträuchern.
Harzhaltiges Totholz braucht hier hunderte von Jahren zum Verrotten

Bald stecke ich in der Sackgasse. Um nicht unnötig weit zurückgehen zu müssen, schlage ich mich mit Hilfe meines Navi quer durch den Wald. Es strengt an und kostet Zeit. Um meinen Zeitplan nicht zu gefährden, sollte ich solche Versuche unterlassen. Aber auch auf dem Weg gibt es kein schnelles Vorankommen. Immer wieder hat es verblockte Abschnitte, die den Schnitt nach unten drücken. Als ich die Nationalparkgrenze endlich erreiche, ist es schon später Vormittag.

Die Urwälder des Töfsingdalen

Was folgt sind Wälder, die mir immer in Erinnerung bleiben werden. Uralte Kiefern wachsen hier in einem lichten Wald. Andere liegen bereits seit Jahrhunderten am Boden und verrotten in diesem Klima aufgrund des hohen Harzgehaltes nur ganz langsam. Schweden hat eine lange Tradition der Holzwirtschaft und echte Urwälder wie dieser sind selbst im dünnbesiedelten Skandinavien äußerst selten.

Während ich langsam höher steige, versuche ich die Herausforderung zu meistern, nicht zu viel Zeit zu verlieren, um die faszinierende Landschaft zu fotografieren. Der Wald wird immer lichter und am höchsten Punkt der Umrundung des Töfsingdalen Nationalparks liegt das offene Fjäll vor mir, in dem nur noch vereinzelt ein paar verkrüppelte Birken stehen. Der Blick weitet sich und nun liegt der Park im wahrsten Sinne des Wortes zu meinen Füßen.

Blick von der Hochfläche des Fjälls in den Töfsingdalen Nationalpark
Der Töfsingdalen Nationalpark von der Hochebene aus

Inzwischen ist es Mittag geworden und hinter einen Stein gekauert, um Schutz vor dem eisigen Wind zu finden, mache ich Rast. Leider bereiten mir heute meine Fersen wieder erhebliche Schmerzen. Ich versuche diese auszublenden und die Landschaft in mich aufzusaugen. Wieder ist das Wetter viel schöner, als gedacht. Ich wähne mich inzwischen wieder gut im Zeitplan, da es nun eigentlich nur noch bergab geht. Im Tal liegt die Fluss- und Seenlandschaft des Storån, auf die ich mich besonders freue.

Orientierungsprobleme

Der folgende Abstieg erweist sich jedoch als echte Herausforderung. Während mein Abstecher ins Unterholz am Morgen noch meinem Übermut geschuldet war, lande ich hier ständig in Abschnitten, in denen der Weg kaum zu finden ist. Öfter steige ich wieder zurück und nehme einen neuen Anlauf. Die Wegmarkierungen sind alt und von der Färbung des herbstlichen Fjälls kaum zu unterscheiden.

Ein lichter Wald aus kleinen Birken und einigen Kiefern durch den kaum sichtbar ein Weg führt
Der Weg ist zunehmend schwerer zu erkennen

Ich bin sicher nicht der erste, der diese Schwierigkeiten hat und so haben sich immer wieder Wegspuren etabliert, die ins Nichts führen. Immer wieder folgt man diesen, läuft auf ihnen zurück und arbeitet so ungewollt mit an dem Labyrinth durch das verblockte Gelände. Mein Zeitpuffer ist komplett aufgebraucht, als ich mich endlich dem Fluss nähere. Kaum noch fähig, Bilder zu machen, humpel ich mit meinen Schmerzen dem Lagerplatz entgegen.

Übernachtungsplätze um den Töfsingdalen Nationalpark

Erleichtert lasse ich mich in die offen Windschutzhütte fallen. Mehr als eine Person findet hier nur mit viel gutem Willen Platz. Auch die anderen Lagerstellen, die ich gefunden habe, bieten nicht mehr Platz und sind teilweise auch etwas heruntergekommen. So bin ich froh, dass niemand anderes da ist. Nur wenige Minuten später kommt doch noch ein Schwede mit seinen zwei Huskys. Wie sich herausstellt, ist Dennis viel allein in der Wildnis unterwegs und dreht darüber YouTube Videos. Heute muss er sein Zelt aufschlagen. Ein paar Minuten später und ich hätte den Aufwand treiben müssen. Dennis erzählt mir, dass er vor zwei Jahren schon hier war und dass die Brücke, die auf meinem Weg liegt damals weggeschwemmt war. Er kann nicht sagen, ob es für mich dort ein Weiterkommen gibt.

Ein offener Unterstand zum Übernachten hinter einer Feuerstelle im Töfsingdalen Nationalpark
Windschutzhütte für eine Person

Ich bin so kaputt, dass ich nur noch eine Kleinigkeit esse, bevor ich mich erschöpft in meinen Schlafsack lege. Den Wasserentkeimungsfilter nehme ich vorsichtshalber mit in den Schlafsack, damit er nicht kaputt friert. Trotz meiner Müdigkeit komme ich nicht zur Ruhe und wegen der Ungewissheit mit der Brücke schlafe ich nur schlecht.

Eine interessante Begegnung

Der Morgen ist ruhig und friedlich, aber kalt. Während ich noch ein wenig die Umgebung des Lagerplatzes erkunde und meine Wasservorräte am See auffülle, macht sich Dennis mit seinen Hunden schon wieder auf den Weg. Auf dem See fahren zwei kleine Boote vorbei. Ich weiß nicht so recht, als was ich diese einstufen soll. Ich breche auf und wie der Zufall es will, treffe ich die beiden an der nächsten Engstelle an der Brücke, die mich auf die andere Seite führt.

Wolken spiegeln sich in einem See vor den flachen Bergen am Rande des Töfsingdalen Nationalparks
Morgen am Lagerplatz

Es ist ein Schweizer Paar, das die aufblasbaren Boote von Grövelsjön hierher getragen hat. Sie zeigen mir ihr Equipment und erklären mir, wie alles funktioniert. Packrafting heißt die Sportart und bei genauerer Betrachtung ergibt das ganze für mich ziemlich viel Sinn. Die Boote sind wirklich leicht (um die 3kg) und trotzdem robust. Während ich mich weiter auf dem Weg mit meinen Schmerzen quäle, gleiten sie bald wieder auf dem Wasser dahin. Dafür habe ich dann mal wieder eine Begegnung mit einer Herde Ren, die nach einer Kuppe unvermittelt vor mir vorbeiziehen.

Rentiere im herbstlich gefärbten, lichten Wald des Töfsingdalen Nationalparks
Unvermittelt stehen sie vor mir

Am späten Vormittag treffe ich die Schweizer vor einer verschlossenen Hütte am Ufer wieder. Für sie ist die Bootstour hier zu ende und sie werden wieder hinüber nach Grövelsjön wandern. Wir machen zusammen eine längere Pause und haben uns viel zu erzählen, bevor wir uns mit den besten Wünschen wieder auf getrennte Wege machen.

Am Ufer des Storån entlang

Auf der anderen Seite eines Sees ist der Urwald des Töfsingdalen Nationalparks zu sehen. Uralte Kiefern und Birken bilden ein malerisches Bild vor dramatischen Wolken.
Auf der anderen Flussseite beginnt der Urwald

Der Weg zieht sich nun in einem leichten Auf und Ab am Storån und seinen dazugehörenden Seen entlang. Diese Seite des Flusses liegt außerhalb des Nationalparks, der auf der anderen Seite beginnt. Hin und wieder führen provisorische Stege auf die andere Seite hinüber in die Weglose Wildnis. Ich bleibe auf dieser Seite. Immer wieder geht es durch Moore. Der Weg ist teilweise in einem schlechten Zustand und so haben sich auch hier viele Sackgassen gebildet. All das kostet nun Zeit und Kraft. Beides wird langsam zum Problem für mich. Je weiter ich komme, umso verblockter wird wieder das Gelände und umso schwerer ist der Weg zu finden. Und dann ist da noch die Ungewissheit mit der Brücke!

Ein kleiner Holzsteg führt über den Bach in den ab dort weglosen Töfsingdalen Nationalpark
Hinter dem Schild beginnt die Wildnis

Der Wanderweg beträgt die Bezeichnung Storaleden und da hätte ich mir einen etwas besseren Weg ausgemalt. Langsam sinkt die Sonne und ich befürchte schon, dass ich hier noch eine Nacht zubringen muss. Viel zu essen habe ich nicht mehr und auf eine Flussdurchquerung mit der Fotoausrüstung bin ich nicht vorbereitet. Irgendetwas muss ich mir da im schlimmsten Fall einfallen lassen. Ich verdränge den Gedanken, so gut es geht.

Eine malerische Bachlandschaft inmitten uralter Kiefern, Fichten und Birken im Töfsingdalen Nationalpark
Der Weg entlang des Baches ist oft kaum zu finden

Endlich wieder ein guter Weg

An einem ausgedehnten Moorgebiet stoße ich wieder auf eine verschlossene Hütte. In Karten sind diese Hütten als Übernachtungshütten markiert. Ich frage mich, ob diese in der Saison bewirtschaftet sind oder ob man irgendwo einen Schlüssel bekommen kann. Ich habe dazu bisher keine Informationen gefunden. Kurz darauf stoße ich aber wieder auf einen besseren Weg, der von Grövelsjön hierher führt. Meine Hoffnung darauf eine Brücke vorzufinden steigt wieder. Es dämmert bereits und als ich kurz vor der Spångkojan tatsächlich auf eine solche stoße fällt die Anspannung endlich von mir ab.

Eine neue Holzbrücke über den Storån
Glück gehabt: eine neue Brücke

Den Rückweg kenne ich nun und als ich das Auto in der Dunkelheit erreiche, wird mir einmal mehr bewusst, dass die Touren hier nicht unterschätzt werden sollten. Die Erlebnisse und die einzigartige Landschaft sind jedoch Grund genug, sich immer wieder auf den Weg zu machen in Schwedens einzigartige Nationalparks. Für mich gehört der Töfsingdalen auf jeden Fall mit zu den schönsten! Aber noch habe ich nicht alle gesehen…

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Skuleskogen Nationalpark

Skuleskogen Nationalpark

Der Skuleskogen Nationalpark ist vor allem für seine Schlucht und seine fast unberührten Wälder bekannt. Die herausragende Bedeutung liegt aber in der Landhebung, die hier in atemberaubenden Tempo stattfindet. Aus geologischer Sicht sind die neun Millimeter, die sich das Land jedes Jahr anhebt, eine Sensation. In ganz Schweden können wir diesen Prozess bestaunen aber nirgendwo sonst auf der Welt läuft er schneller ab als hier.

Landhebung im Skuleskogen Nationalpark

Einen Meter Landhebung könnte man hier in einem langen Menschenleben beobachten, rechne ich hoch. In geologischen Maßstäben ist das Lichtgeschwindigkeit. Mit diesen Gedanken fahre ich die Schotterstrecke zum Südeingang. Immer wieder ziehen Schlaglöcher ihre Aufmerksamkeit auf sich. Die künstlichen Bodenwellen zur Verkehrsberuhigung in den besiedelten Abschnitten wären da gar nicht nötig gewesen.

Auf der höhe der wild zerklüfteten Granitlandschaft des Skuleskogen Nationalpark nutzen Kiefern, Blaubeer- und Heidesträucher jede Felsritze, um Fuß zu fassen.
Jede Felsritze ein Lebensraum

Umso erstaunter bin ich auf einen riesigen Parkplatz zu treffen. Wohnmobile haben ihren eigenen Bereich. Ziemlich viel los hier, stelle ich fest. An den offiziellen Infotafeln hole ich mir noch den Nationalpark-Flyer. Die Karte zum Ausklappen ist wirklich sehr gut. Beim näheren Kartenstudium steigt die Vorfreude auf den nächsten Tag.

Die Lagerplätze sind ein Traum

Nach einer ruhigen Nacht bin ich der erste auf den Beinen. Wie immer will ich die Morgensonne für Bilder nutzen und auch den Menschenmassen aus dem Weg gehen. Ich entscheide mich für eine Runde gegen den Uhrzeigersinn. Zuerst am Meer entlang. Schon bald stoße ich auf die ersten Lagerplätze direkt am Meer. Traumhaft schön! Das wäre wohl eine Alternative zur Nacht im Auto gewesen.

Nach einigen Kilometern passiere ich Näskebodarna und komme schließlich zur Halbinsel Tärnättholmarna. Auch hier darf man Zelten und die schönsten Plätze direkt am Sandstrand sind heiß begehrt. Trotzdem ist es nicht überfüllt. Bei einer Zweitagestour wäre dies wohl der ideale Platz.

Schluchten und Meerblicke

Mich zieht es jedoch weiter zu der Schlucht, für den der Skuleskogen Nationalpark so bekannt ist, die Slåttdalsskrevan. Zunächst geht es steil den Hang zum wunderbar gelegenen Tärnättvattnen hoch, einem wunderschönen Bergsee. Das glasklare Wasser und die sanft hineinlaufenden Felsplatten laden zum Baden ein. Ich kämpfe mich jedoch durch eine weitere Schlucht den Berg hoch. Oben angekommen, folge ich dem Wegweiser zu einer Grotte. Da habe ich wahrlich schon wesentlich weniger imposante Grotten als Besonderheit verkauft bekommen. Für diese scheint es nicht einmal einen Namen zu geben. Toll ist es hier!

Durch die größte Landhebung weltweit im Skuleskogen Nationalpark haben sich vielfältige Felsformationen gebildet. In einer Senke hat sich der See Tärnättvattnen gebildet, an dem auf einer Landzunge eine rote Blockhütte steht. Einige rote Granitplatten ragen aus dem Wasser, des von Kiefernwald umgebenen See.
Im klaren Wasser des Tärnättvattnen kann man gut baden.

Eine kleine Brücke führt über eine weitere Schlucht und danach jagt ein toller Ausblick auf das Meer den anderen. Immer wieder halte ich an, um den Augenblick zu genießen. Aber wie soll man die Szenerie in Bildern einfangen. Mir will kein Bild gelingen, mit dem ich so richtig zufrieden bin. Das liegt auch an der inzwischen hoch stehenden Sonne. Ich sollte bis zum Abend warten aber mir fehlt die Zeit und ich gehe weiter.

Slåttdalsskrevan – Wahrzeichen des Skuleskogen Nationalpark

Und dann stehe ich am nördlichen Eingang der Slåttdalsskrevan. Imposant steigen die Wände auf beiden Seiten senkrecht in die Höhe. Wie mit dem Messer durchgeschnitten und auseinander geschoben. Jetzt um die Mittagszeit ist natürlich recht viel los. Langsam schlendere ich durch die Schlucht, halt immer wieder für ein paar Bilder an. Der Sensor kann die Kontraste fast nicht aufnehmen. Am Südende suche ich mir ein Plätzchen in der Sonne. In einer Stunde sollte sie genau in die Schlucht scheinen, rechne ich mir aus. Doch dazu kommt es dann leider nicht. Es trübt sich deutlich ein.

Dennoch lasse ich es mir nicht nehmen, die mühsamere Variante über den Höhenrücken des Slåttdalsberget zurück zum Parkplatz zu nehmen. Der Anstieg geht in leichte Kletterei über aber die Anstrengung lohnt sich!

Skuleskogen von Oben

Was für Ausblicke! Ich bin mir nicht sicher, ob das Wetter hält, sonst würde ich wohl lange hier oben verweilen. Der Blick von den Felsen mit seinen uralten Kiefern schweift in die Ferne der malerisch gestaffelten Inseln in der Ostsee. In der Ferne kann ich ein Segelboot ausmachen. Vom Wasser ist der Park auch sehr gut zugänglich. Ob ich das nächste Mal mit dem Kajak hier her komme?

Auf den Felsplatten auf der Hochebene des Skuleskogen Nationalpark haben sich große Pfützen gebildet. Der Blick schweift in die Ferne zu den Inseln in der Ostsee.
Blick vom Skuleskogen Nationalpark über die Ostsee mit seinen vielen kleinen Inseln

Als ich auf dem Weg noch ein paar schöne Steinpilze und Maronenröhrlinge finde, ist auch die Entscheidung für das Abendessen gefallen. Kein Grillen am Feuer, sondern leckere Pilze zu Spaghetti. So genieße ich den Abend, zufrieden nach einer anstrengenden aber herrlichen Wanderung und jeder Menge Ideen für die nächste Tour im Skuleskogen Nationalpark…

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