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Wie ein Waschbrett reiht sich Bergrücken an Bergrücken im Tresticklan Nationalpark. In den schmalen, langgestreckten Tälern haben sich Moore und Seen gebildet. Auf den Bergrücken gibt einer der größten zusammenhängenden Naturwälder Südschwedens immer wieder Blicke auf die einzigartige Risstallandschaft frei.

Parkeingang Tresticklan Nationalpark

Ich bin überrascht am Ende einer schmalen, grobschottrigen Straße einen größeren Parkplatz zu finden. Ein Schild wirbt für Verständnis, dass der Parkeingang neu gestaltet wird und sich wie die Straße dorthin im Bau befindet. Auf dem Weg in den Park hatte ich versucht eine Stelle für mich und meinen Bus zu finden. Wieder einmal musste ich erkennen, dass die Nationalparks selber die beste Infrastruktur dafür haben, wenn es denn erlaubt ist, dort über Nacht zu stehen. So auch hier. Es gibt einen ebenen Parkplatz, saubere Trockentoiletten und Abfalleimer. Nun bin ich froh, dass ich erst einmal schlafen kann.

Auf den Bergrücken im Tresticklan Nationalpark liegen die Felsen durch die Begehung frei. Die Wege folgen so der natürlichen Landschaft.
Die Wege auf den Bergrücken folgen natürlichen Linien

Wandern in einzigartiger Risstallandschaft

Ein trüber Morgen lässt mich spät aus den Federn kriechen und ich mache mich langsam auf den Weg. 600 Meter sind es von hier noch zur eigentlichen Nationalparkgrenze. Dort erwarten mich ausführliche Informationstafeln. Der Weg zieht sich zunächst quer zu den Risstälern steil bergauf und bergab. Puh, ganz schön anstrengend. Es ist wieder warm und schwül. Wunderbar liegen die langgezogenen Seen und Moore in den schmalen Tälern.

Ich bin froh, als der Weg in die Richtung der Bergrücken einschwenkt und ich nun immer wieder schöne Ausblicke von oben durch den lichten Kiefernwald genießen kann. Zwischendurch blitzt ein paar Mal kurz die Sonne durch aber eigentlich zieht es immer weiter zu.

Höchster Berg im Tresticklan Nationalpark – Orshöjden

An der nächsten Weggabelung muss ich mich entscheiden. Weiter auf dem Bråtaneleden oder noch hoch auf die höchste Erhebung des Parks, den Orshöjden. Natürlich will ich mir den 275 Meter hohen Gipfel nicht entgehen lassen und erklimme den steilen Anstieg. Oben angekommen ist schon ein Pärchen am Vespern. Unruhig laufen sie dabei auf und ab. Ich verstehe bald, warum. Ausgerechnet hier oben greifen die Moskitos an, sobald man stehen bleibt. Eine Aussicht sucht man in dem dichten Wald vergebens und zu allem Überfluss fängt es nun auch noch an zu regnen.

Ein Steinhaufen markiert den Gipfel des Orsjöjden im Tresticklan Nationalpark
Gipfel ohne Aussicht

Eingeregnet im Tresticklan

Hastig breche ich auf. Meine Brille beschlägt und ich muss mich auf den Weg konzentrieren. Fünf Kilometer geht es so dahin, wobei ich die Schleife des Bråtaneleden noch auslaufe. Es regnet sich immer mehr ein. Das hätte es nun wirklich nicht gebraucht. Die Fotoausbeute ist doch etwas mager ausgefallen. Ein paar Bilder brauche ich noch, denke ich frustriert. Am Parkplatz ziehe ich mich erst einmal um und esse etwas. Dann warte ich ab…

Tatsächlich lässt der Regen allmählich nach und als nach circa einer Stunde die Sonne durch blinzelt, mache ich mich ohne zu zögern noch einmal auf den Weg. Eine Stelle schien mir auf dem Rückweg besonders schön, so weit ich das mit beschlagener Brille erkennen konnte. Bis dort hin sind es noch einmal zweieinhalb Kilometer. Ich finde die Stelle, nur inzwischen ist die Sonne wieder weg. Wenigstens bleibt es diesmal trocken und ich kann zumindest ein paar Bilder machen, die sich notfalls verwenden lassen.

Keine Besserung in Sicht

Wieder am Auto, prüfe ich gleich den Wetterbericht für den nächsten Tag. Es ist keine Besserung in Sicht! Weiterer Regen ist angekündigt. Schade, dass ich den eigentlich wunderschönen Tresticklan Nationalpark nicht in ein besseres Licht rücken kann, denke ich mir. Manche Dinge habe ich als Naturfotograf eben leider nicht in der Hand. Aber es soll ja auch ein nächstes Mal geben. Denn der Park ist es allemal wert! Ich tröste mich derweil damit, dass bereits das nächste Highlight vor mir steht…

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