Als Märchenwald wird der Norra Kvill Nationalpark oft tituliert. Dazu beigetragen haben sicher auch die zwei kleinen Seen, die sich malerisch in die Landschaft einfügen.
Klein aber fein – Norra Kvill Nationalpark
Nur etwas größer als 1km² ist der Park und bis zu seiner Erweiterung 1994 war er sogar der kleinste schwedische Nationalpark. Nach der Vervierfachung seiner Fläche hat er diesen Titel an den Dalby Söderskog Nationalpark abgegeben.
So richtig klar ist mir nicht, was mich erwartet. Die Informationen, die ich gefunden hatte, sind recht rar. Nach meinen bisherigen Erfahrungen in der Vorsaison bin ich dann doch etwas überrascht, dass schon zwei Wohnmobile und ein Auto auf dem Parkplatz stehen, als ich am späten Nachmittag ankomme. Das Wetter ist trübe und kurz regnet es sogar etwas. Für mich ein guter Vorwand, heute mal früh schlafen zu gehen und die Wanderung auf morgen zu verschieben.
Der See Stora Idgölen
Am nächsten Morgen breche ich dann tatsächlich wieder einmal um 5 Uhr auf. Es ist warm und durch den Regen gestern und heute Nacht auch unglaublich schwül. Ein Wanderweg zieht sich zunächst parallel zur Forststraße zu den fast schon obligatorischen Informationstafeln. Der folgende Anstieg durch von Fichten dominierten Wald ist wenig spektakulär.
Oben angekommen wähle ich den Weg um den südlicheren der beiden Seen, den Stora Idgölen. Inzwischen ist der Wald auch deutlich schöner. Nun bestimmen Kiefern das Bild und die weit verstreuten Felsblöcke, die üppigen Moos- und Flechtenteppiche und der dunkelblau schimmernde See rechtfertigen die Bezeichnung Märchenwald.
Aussichtpunkt Idhöjden
Da die Sonne nicht zu hoch stehen sollte, um die Aussicht am Idhöjden zu genießen, nehme ich mir keine Zeit für eine Rast. Die will ich oben machen. Als ich den Punkt erreiche, bin ich doch etwas enttäuscht. Zwischen den Bäumen kann man zwar hindurchschauen aber viel zu sehen bekommt man eigentlich nicht. Die geplante Rast gönne ich mir dennoch. Es hat jetzt schon über 25°, in Kombination mit der hohen Luftfeuchtigkeit schlaucht auch eine kleine Wanderung. Ich muss mich wirklich überwinden weiter zu gehen, zumal der Weg hier teilweise etwas beschwerlich ist.
Lilla Idgölen See
Unter meinem Fotorucksack bin ich völlig durchgeschwitzt, als ich am zweiten See, dem Lilla Idgölen ankomme. Fast noch malerischer liegt er da und ein paar Minuten genieße ich die Stille und Einsamkeit. In der Mittagshitze will ich aber nicht zurück laufen, zumal die Seen nicht wirklich zum Baden geeignet sind. Heute sind 30° angekündigt, teilweise mehr! Gierig trinke ich die letzten Schlucke aus meiner Flasche und mache mich auf zum Auto.
Dort angekommen überlege ich noch kurz, ob ich mir auf dem schön gelegenen Grillplatz am Eingang noch eine Wurst auflegen soll aber der Aufwand scheint mir heute irgendwie zu groß, zumal das Wetter schon wieder zuzieht. Lieber breche ich auf in den nächsten Nationalpark…