Der Ängsö Nationalpark ist eine kleine Insel in den Schären nördlich von Stockholm. Alter Wald aber auch altes Kulturland mit an Orchideen reichen Blumenwiesen prägen eine einzigartige Landschaft. Mit dem Kajak überzusetzen erwies sich als schwieriger als gedacht.

Mit dem Kajak in den Ängsö Nationalpark

Seit einer dreiviertel Stunde fahre ich die Gegend von Gärdsnäs auf und ab, um eine Parkmöglichkeit zu finden. Die Halbinsel ist mit Wohnsiedlungen bebaut, in denen man gerne unter sich bleibt. Alles scheint Privatgrund zu sein und überall ist Parken für Auswärtige verboten. Dumm nur, dass die Überfahrt von hier aus mit Abstand am sinnvollsten scheint.

Der Hütewald des Ängsö Nationalpark mit licht stehenden uralten Bäumen. Im Mittelgrund eine riesige Eiche.
Hütewald mit uralten Bäumen

Als ich das dritte Mal am Ufer in der nähe des Yachthafens vorbei fahre sehe ich jemanden sein Kajak vom Auto abladen. Ich halte und spreche ihn an. Er ist nicht das erste Mal hier und empfiehlt hier das Kajak zu Wasser zu bringen und das Auto 200 Meter entfernt zu parken, ungeachtet des Verbots. So mache ich es dann auch. An dem kleinen Badesteg unterhalte ich mich noch kurz mit ihm und bin überrascht, dass er noch nie im Ängsö Nationalpark war, obwohl er aus Stockholm kommt und hier öfter mit dem Kajak unterwegs ist.

Das Wetter zieht zu

Schnell bin ich auf der Insel aber das Wetter zieht immer mehr zu. Während ich mich umziehe und die Fotoausrüstung in den Rucksack packe, zieht der andere Kajakfahrer sein Boot ans Ufer. Offensichtlich habe ich ihn doch neugierig gemacht. Allerdings hat ihm seine Frau am Telefon gesagt, dass von Stockholm her schwere Gewitter aufziehen. Inzwischen fängt es leicht an zu Regnen. Trotzdem machen wir uns auf den Weg, die Insel zu erkunden. Jeder für sich, ich bin mit Filmen und Fotografieren einfach zu langsam für ihn.

Nach einer knappen Stunde kommt er mir begeistert wieder entgegen. Er ist auf dem Rückweg, ich habe noch nicht einmal die Hälfte des Hinweg geschafft. Das kümmert mich zwar nicht aber ich mache mir Sorgen wegen dem immer wieder heftig auffrischenden Wind, der für die Rückfahrt ein Problem werden könnte. Immerhin kämpft sich ab und zu die Sonne durch.

Orchideenwiesen auf Ängsö

Bis zur Mahd dürfen die Wiesen nicht betreten werden. Ich sehe viele Orchideen und entdecke mindestens 5 Arten. Wegen meiner Vorliebe für diese wunderbaren Blumen steigert sich meine Begeisterung natürlich immer weiter. Das Kulturland zieht sich auf einem schmalen Streifen mitten durch die Insel. Auf der einen Seite liegt dann ein dichter Mischwald, auf der anderen Seite ein etwas lichterer Wald in dem Weidevieh gehalten wird.

Orchideen stehen auf einer Blumenwiese. Im Hintergrund ist der Wald des Ängsö Nationalpark zu sehen.
Orchideenreichtum im Ängsö Nationalpark

Ich wandere durch beide und finde beide sehenswert. Besonders die riesigen Eichen haben es mir angetan. In einer kleinen Bucht gibt es eine Zeltwiese für Kanuten. Ganz in der Nähe finde ich auch die Orchideenwiese, für die der Ängsö Nationalpark so bekannt ist. Leider sind die Prachtexemplare schon verblüht. Auf dem Rückweg entdecke ich noch ein alte Maschine im Wald, die ich nicht so recht einordnen kann. Damit habe ich jedenfalls nicht gerechnet.

Im Wald mit Blick auf das Meer und die Nachbarinsel stehen die Reste einer alten verrosteten Maschine
Ausgedient

Zurück beim Kajak ist es wieder trüb, dafür nur schwach windig. Deswegen schaue ich mir nur noch kurz das Bootshaus an, in dem es eine kleine Besucherinformation hat, bevor ich die Gunst der Stunde nutze, um die Rückfahrt anzutreten.

Besuch des Ängsö Nationalpark

Am Ende hat bei mir alles geklappt aber das nächste Mal würde ich doch entweder das Ausflugsboot von Stockholm nehmen oder mit dem Kajak eine weitere Fahrt in Kauf nehmen. Sicher ist es auch möglich, etwas entfernter zu parken und mit dem Bootstaxi vom Yachthafen aus überzusetzen.

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